November-Sonntag. 06:30 Uhr. Der Wecker klingelt. Draussen ist es bitter kalt. Dunkel ist es auch. In weiter Ferne schreit der Lenzburger Unihockey-Hahn zur 2. Runde der E2-Junioren. Um 09:00 Uhr wollen sie das 1. Spiel anpfeifen. Während der Coach sich noch den Schlaf aus den Augen reibt, hüpfen die jungen Sportler quickfidel in der Halle rum und vergnügen sich mit Stock und Ball. Nachdem das Administrative erledigt ist, kann man sich endlich am Sport erfreuen. Ein Blick auf den Spielplan verrät, dass man am heutigen Spieltag auf zwei uns bekannte Gegner aus der 1. Runde trifft. Der dritte, unbekannte Gegner sei eine Macht, eilt ihnen der Ruf voraus. „Möge die Macht mit UNS sein!“, so wächst der innere Keim der Hoffnung in uns heran. Doch schon bald begreifen wir: die Macht, sie will uns heute Erleuchtung schenken und uns eine bittere Lehrstunde erteilen. Doch beginnen wir am Anfang:
November-Sonntag. 06:30 Uhr... Moment, diesen Teil kennen wir bereits.
UHCM vs. Mellingen – 4 : 2
Aus der ersten Runde wissen wir, dass die letzte Begegnung eine sehr enge Kiste gewesen ist. Mit einem erzielten Tor mehr haben wir anno dazumal das Spielfeld zu Uitikon als Sieger verlassen. Dass der Sieger bei der letzten Begegnung durchaus auch hätte Mellingen heissen können, das ist der Inhalt der flammenden Rede des Coaches. Und es scheint, als falle diese Saat auf fruchtbaren Boden. Alle sind parat. Die Partie ist schnell lanciert und schon fallen die ersten Tore. In einem tollen Spiel gegen Mellingen dürfen wir schlussendlich erneut das orange-schwarze Siegesbanner hissen.
UHCM vs. Stadel Niederhasli – 6 : 3
Den zweiten Gegner aus Stadel Niederhasli haben wir als Meisterschafts-Eröffnungsgegner kennen gelernt. Das Resultat ist klarer gewesen als es dem Spielverlauf entsprochen hat. Wir wissen das. Deshalb steigen wir auch konzentriert ins Spielgeschehen ein. Beim ersten Einsatz des ersten Blocks klingelt es bereits zwei Mal beim Gegner, was uns etwas die Anspannung nimmt und den Jungs auf dem Spielfeld etwas Freiraum zum Ausprobieren und Fehler machen gibt. Das einzige Mädchen unserer Truppe muss nach einer tollen Partie bis zum Schluss nur drei Mal hinter sich greifen und den zappelnden Ball aus dem Netz befreien. Und weil ihre Vorderleute den Ball sechs Mal in die Maschen hauen, darf dieses Spiel ein weiteres Mal auf das Siegerkonto verbucht werden.
UHCM vs. Lenzburg – 0 : 10
Long story short: wir haben verloren. Hoch. Haushoch. Höher als die anderen Teams. Woran es liegt? An unserer swissness. An unseren Schweizer Tugenden. Konkret: Käsetugenden. Wir sind bekannt für unsere Löcher – im Käse. Und ganz nach Emmentalscher Manier ist unser aktuelles Verteidigungs-System aufgebaut. Mit wenig Geschmack und grossen Löchern. Natürlich, Lenzburg ist stark und spielt ein tolles Spiel. Aber wir haben es ihnen auch wirklich sehr einfach gemacht. Und so dürfen wir mit der Erkenntnis nach Hause reisen, dass vor allem in der Verteidigung noch viel Arbeit auf uns wartet, wollen wir die Lenzburger diese Saison vielleicht nur ein kleines bisschen ärgern.
Fazit
Wenn wir dem Spiel unseren Stempel aufdrücken können und die Verteidigung somit etwas weniger Gewicht hat, sind wir durchaus in der Lage, dieses zu gewinnen. Gegen stärkere Gegner jedoch sehen wir aus wie Schiessbuden-Figuren. Noch. Wir werden dran arbeiten.